Was sind Faszien?
So ziemlich jeder kennt sie: die weißliche Umhüllung am rohen Fleisch.
Faszien sind feine und zugleich zähe bindegewebige Häute. Sie umhüllen jeden Muskel, jeden Knochen, unsere Organe, unsere Nerven und trennen auch gleichzeitig alles voneinander.
Sie sind ein Geflecht von sich überlagernden, nahtlos ineinander übergehenden Häuten.
Manche Faszien sind sehr dünn, andere recht stark (mehrere Millimeter).
Viele Nervenendigungen durchziehen die Faszien.
Wie arbeiten Faszien?
Zwischen den Faszien wird die Lymphflüssigkeit abgeleitet. Abbauprodukte aus unseren Zellen sowie wichtige Aufbaustoffe zu den Zellen werden in der Lymphflüssigkeit transportiert.
Der Transport der Lymphflüssigkeit wird durch Muskelbewegungen gefördert.
Kommt es nun auf Grund von Verspannungen zu einem Lymphstau können die Faszien verkleben. Ebenso können äußere Einwirkungen wie ein Tritt die Faszien verletzen. Dies führt dazu, dass sie verkleben.
Die Nervenendigungen wirken auf das vegetative Nervensystem und auch das autonome Nervensystem wird von ihnen beeinflusst. (z.B. Atmung, Verdauung usw. ).
Wie entstehen Probleme?
Einerseits beeinflusst die Faszienspannung unser Befinden. Aber umgekehrt beeinflusst auch unser Befinden die Faszienspannung.
Steht ein Pferd häufig unter Stress, so wird sich die Spannung erhöhen. Andersherum kann jedoch auch zu hohe Faszienspannung Stress im Pferd auslösen.
Eine Spirale kann in Gang gesetzt werden, in der das Pferd sich nicht mehr entspannen kann und am Ende ist es grobmotorisch und unbeweglich.
Man muss es sich so vorstellen, als ob sich der Körper in einem zu engen Anzug befindet. Alles wird eingeengt.
Durch dieses Unwohlsein bzw. diese Schmerzen entstehen Bewegungseinschränkungen und Schonhaltungen. Schon ganz normale Bewegungen bereiten Schmerzen und können sogar Verletzungen hervorrufen. Eine verklebte Faszie im Bein kann z.B. Schmerzen im Rücken hervorrufen. Da wo das Pferd Probleme hat, muss also nicht die Ursache zu finden sein.